Johann Mattheson (1681–1764) gilt als einer der bedeutendsten Kritiker, Ästhetiker und Polemiker der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts. Er hat als „Literat am Beginn des deutschen musikalischen Journalismus einen Einfluss ausgeübt wie kaum irgendein Schriftsteller vor ihm und wie wenige nach ihm.“ (Hans Turnow in der MGG).
Er setzte sich vehement für bessere musikalische Ausbildung, für rationalere Bewertungskriterien neuer Kompositionen und bessere Bezahlung der Musiker ein. Mattheson war ein Vertreter des Fortschritts nicht nur in musikästhetischer, sondern auch in gesellschaftlicher und pädagogischer Hinsicht. So erregte es großes Aufsehen und heftige Kritik, als er 1715 in einer Hamburger Kirche zum ersten Mal Sängerinen auftreten ließ. Mit dem Reprint der „Großen Generalbaßschule“ liegt ein Werk vor, das für die damalige Zeit außergewöhnlichen Zuspruch fand.