Als einer der bedeutendsten Dichter der frühislamischen Zeit lebte ‘Umar Ibn Abi Rebi‘a (ca. 644–712) hauptsächlich in Mekka und Medina und unternahm zwischenzeitlich Reisen nach Syrien und Mesopotamien. Sein mehrere hundert Gedichte umfassender „Diwan“ besteht im wesentlichen aus Ghaselen, die in anmutigen und reizvoll-rhythmischen Versen auch die Schönheit jener Frauen preist, die er auf dem Weg nach Mekka begleitete.
Die eigentliche Bedeutung ‘Umar Ibn Abi Rebi‘as liegt jedoch darin, dass sich in seinen Gedichten stets die heitere Geselligkeit des städtischen Lebens widerspiegelt. Auch die Natur schilderte der Dichter nicht um ihrer selbst willen, sondern als Hintergrund für seine Skizzen aus dem Menschenleben. Die Personen in Umars Gedichten sind nicht blasse schemenhafte Gebilde, sondern feinfühlige liebenswürdige Geschöpfe voll individuellen Lebens, die oft sogar in einen Dialog mit dem Dichter eintreten.
Die vorliegende, vollständige Ausgabe des „Diwan“ nach den Handschriften aus Kairo und Leiden wird um eine Sammlung anderweitig überlieferter Gedichte und Fragmente ergänzt und enthält zudem eine lesenswerte Einführung in Leben und Werk ‘Umar Ibn Abi Rebi‘as aus der Feder des namhaften Orientalisten Paul Schwarz.