Im Auftrag Napoleons III. durchzog der Jesuit William Gifford Palgrave (1826–1888) im Jahre 1862 als erster Europäer Arabien von West nach Ost. Seine ursprünglich missionarische Arbeit wich zusehends einem politischen Interesse, da der französische König wegen der bevorstehenden Öffnung des Suez-Kanals an einem freundschaftlichen Verhältnis zu den Arabern interessiert war. Auch deshalb richtet sich Palgraves Aufmerksamkeit in seinem Buch, einem Klassiker der Reiseliteratur, stark auf die sittlichen, intellektuellen und politischen Lebensverhältnisse Arabiens und dessen Einwohner.
„Es ist eine Sache von höchster Wichtigkeit, dass wir uns von den Nationen eine richtige Vorstellung bilden, mit denen der Lauf der Geschichte uns immer mehr in Berührung bringen muss, deren künftige Geschicke, wie es scheint, die Vorsehung selbst in unsere Hände gelegt hat. Ueber unsere Mitmenschen im Osten herrschen im Westen noch immer oft sehr irrige Vorstellungen, an denen zum Theil mangelhafte Beobachtung, vielleicht auch Vorurtheile früherer Reisenden Schuld sind, die zu sehr mit ihren eigenen Gedanken und Einbildungen beschäftigt waren, um die Phasen des Geistes und der Sitten unter anderen Nationen als der eigenen richtig würdigen zu können (…)“ (aus der Vorrede Palgraves)