Programm
Cooperationen
eBooks
Open-Access
Service
Über den Verlag


Daniel Vaucher
Sklaverei in Norm und Praxis
Die frühchristlichen Kirchenordnungen.

2018, 360 S., Ebook
Reihe: Sklaverei – Knechtschaft – Zwangsarbeit, 18
E-Book
ISBN: 978-3-487-42219-0
Lieferbar!

67,99 EUR
(Preis inkl. Umsatzsteuer zzgl. Versandkosten)


Buch
978-3-487-15600-2
 

Beschreibung
Fachgebiete

Als sich die ersten Christengemeinden in den Städten des Mittelmeerraums ausbreiteten, war die Sklaverei eine Selbstverständlichkeit. Sklaven waren in den Gemeinden vertreten und sollten aus christlicher Sicht als Brüder behandelt werden. Doch konnten die etablierten Hierarchien und Wertvorstellungen nicht einfach ausgeblendet werden. Viele Dokumente in vorkonstantinischer Zeit beleuchten Probleme und Konflikte im Umgang mit Sklaven in den Christengemeinden.
Der vorliegende Band untersucht diese Probleme mit einer kritischen Analyse frühchristlicher präskriptiver Texte. Insbesondere werden die sogenannten Kirchenordnungen – pseudonym verfasste Texte, die für sich in Anspruch nehmen, die gesamte Kirche in moralischen, disziplinarischen und liturgischen Fragen zu regulieren – umfassend untersucht, methodisch entschlüsselt und der historischen Forschung zugänglich gemacht.
Aufgrund dieser Texte ist eine Pauschalbeurteilung der Sklaverei in frühchristlicher Zeit nicht länger möglich. Wie es verschiedene Strömungen im Frühchristentum gab, so gab es auch unterschiedliche Strategien im Umgang mit der Sklaverei.

Daniel Vaucher studierte Geschichte und Klassische Philologie an der Universität Freiburg im Üechtland. Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Forschungsprojektes zu Freiheits- und Gerechtigkeitsvorstellungen zwischen Antike und Moderne am Center for Global Studies der Universität Bern. Dort hat Daniel Vaucher 2016 mit dieser Arbeit promoviert.

Stimmen zum Buch:

“Die Dissertation ist methodisch wie inhaltlich in die zu Beginn erwähnte und im vorherigen Abschnitt beschriebene Spannung zwischen normativer Fragestellung und deskriptiver Geschichtsschreibung eingebunden. Dass Vaucher wiederholt kritisch die «problemorientierte» Perspektive einnimmt (vgl. beispielsweise S. 99, 105, 116, 148), zeugt von kompetenter Forschung. Das Spannungsfeld der hier thematisierten interpretatorischen Sensibilität wird von Vaucher also insofern gemeistert, als er die methodischen Prämissen, die durchaus ihre Berechtigung haben, wiederholt relativiert und einen differenzierten Zugang zu diesem komplexen Unterfangen verfolgt. Dazu kommt, dass die Dissertation auf einer sehr breiten Literaturgrundlage aufbaut, die Vaucher kritisch-souverän für die Formulierung eigenständiger Thesen nutzt.” – SZG/RSH/RSS 69, 2019, Nr. 3, 454–494, Andreas Burri, Fribourg