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Haubold

Erwin Rohde: Cogitata aus dem Nachlass 1867–1878

Supplementum

Herausgegeben von Marianne Haubold

Olms,  2020, 267 Seiten, gebunden

ISBN 978-3-487-15553-1

78,00 € inkl. MwSt.
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Im Nachlass Erwin Rohdes (1845–1898), zur Hauptsache aus Briefen bestehend, fällt ein Schulheft aus dem Rahmen mit feierlich aufgemaltem Titel „Cogitata“ und darunter „E. Rohde.“. Die „Cogitata“ sind, wie der Name sagt, Gedankenstücke. Anfangs wurden sie durchnummeriert, mit Datum versehen und sind schön geschrieben. Allmählich löst sich diese erkennbare Ordnung auf, es finden sich Leselisten, Zitate, Niederschläge von sehr persönlichen Erfahrungen, Gedanken zur Sprache etc., – und nur noch sporadische Datierungen. Das Heft wurde mit den Jahren durch gefaltete Einlageheftchen oder Einzelblätter unübersichtlich, weshalb es von Rohde, vermutlich ein paar Jahre vor seinem Tod und parallel zur Paginierung seines Briefwechsels mit Nietzsche, geordnet, ausgedünnt und durchpaginiert wurde: ein „Beweis“ für die lebenslange Bedeutung beider Erinnerungsdokumente an seine Jugendzeit. Der 22-jährige Erwin Rohde, Student der Klassischen Philologie in Leipzig, begann nach mehrwöchiger Wanderung mit Studienfreund Nietzsche, einem notorischen Notizheftschreiber, mit den „Cogitata“. Etwa zur gleichen Zeit schrieb er den ersten Brief an Nietzsche: Rohde hatte Leipzig verlassen, um sich an seiner Heimatuniversität Kiel auf den Studienabschluss vorzubereiten. Nietzsche blieb in Leipzig. Es liegt nahe, Briefe und „Cogitata“ als Versuche zu deuten, den unterbrochenen Dialog schriftlich weiterzuführen. Die Ausgabe der „Cogitata“ ist eine Faksimileausgabe: der Leser kann die auffallende Veränderung der Handschrift Rohdes im Lauf der Jahre beobachten. Neben jedem Faksimile steht der transkribierte Text der Herausgeberin Marianne Haubold. Die „Cogitata“ begleiten und unterfüttern die ersten drei Bände der fünfbändigen Ausgabe „Erwin Rohde. Briefe aus dem Nachlass“. Es scheint sinnvoll, sie an dieser Stelle in die Briefreihe einzufügen.

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