Hoppe | Goldbeck | Kawabata
Exploring Virtuosities. Heinrich Wilhelm Ernst, Nineteenth-Century Musical Practices and Beyond
ISBN 978-3-487-15662-0
In den letzten zehn Jahren hat das musikwissenschaftliche Interesse am komponierenden Virtuosen des 19. Jahrhunderts und am Phänomen der Virtuosität zugenommen. Die Abkehr von einer rein werkbezogenen Betrachtung der Musik ermöglichte es, eine Reihe von Perspektiven auf Konzepte der Virtuosität zu entwickeln. Solche kulturtheoretisch fundierten Ansätze stellen das traditionelle musikwissenschaftliche Bild des Virtuosen in einen breiteren Kontext. Jüngste Fortschritte in der Aufführungswissenschaft unterstreichen darüber hinaus die Notwendigkeit, Faktoren wie Inszenierung, Publikum, Klang und Raum sowie musikalische Praktiken in unser Verständnis des komplexen Phänomens der Virtuosität einzubeziehen. Der vorliegende Band versucht, den Herausforderungen dieser vielschichtigen Perspektiven gerecht zu werden, indem er den Fokus auf Virtuosität variiert - von der spezifischen Aufmerksamkeit für einzelne Virtuosen und Überlegungen zum historischen und sozialen Kontext von Virtuosität bis hin zu breiteren Fragen nach Innovationen in der aktuellen Landschaft und zukünftigen virtuosen Phänomenen. Im Mittelpunkt des breiten Themenspektrums steht der Komponist und Virtuose Heinrich Wilhelm Ernst und sein unmittelbarer Wirkungskreis. Die Beiträge des vorliegenden Bandes zeigen nicht nur die Komplexität des Forschungsfeldes Virtuosität auf, sondern befreien Heinrich Wilhelm Ernst auch aus dem Schatten festgefahrener, meist außermusikalischer Diskurse über Virtuosität um Paganini. Die beiliegende CD mit Aufnahmen von Guillaume Tardif, Philippe Borer, Clive Brown und Friederike Spangenberg bereichert diese Texte um die Dimension des Klangs.
englischOver the last decade, musicological interest in both the composing virtuoso of the nineteenth century and the phenomenon of virtuosity has increased. Moving beyond approaches to music solely in terms of works allowed for a range of perspectives on concepts of virtuosity to emerge. Such cultural theory-based approaches crucially put the traditional musicological image of the virtuoso into a broader context. Recent advances in performance studies, furthermore, emphasise the need to include factors such as staging, the audience, sound and space, and musical practices, in our understanding of the complex phenomenon of virtuosity. The present volume tries to meet the challenges raised by these multi-layered perspectives by varying the foci on virtuosity – from specific attention to individual virtuosi and considerations of virtuosity’s historical and social context to broader questions regarding innovations in the current landscape and future virtuoso phenomena. The broad range of topics centres on the composer and virtuoso Heinrich Wilhelm Ernst and his immediate sphere of influence. The contributions in the present volume not only reveal the complexity of the research field of virtuosity but also liberate Heinrich Wilhelm Ernst from the shadow of fixed, mainly non-musical, discourses on virtuosity around Paganini. The enclosed CD with recordings by Guillaume Tardif, Philippe Borer, Clive Brown and Friederike Spangenberg enriches these texts by including the dimension of sound.