I: [Erste Abtheilung]: Die richtige Folge der Grundharmonien, oder vom Fundamentalbass und dessen Umkehrungen und Stellvertretern. VIII/224 S.
II: Zweite Abtheilung: Von den Gesetzen des Taktes. Vom einstimmigen Satze. Die Kunst zu einer gegebenen Melodie die Harmonie zu finden. VIII/392 S.
III: Dritte Abtheilung: Vom drei- und zweistimmigen Satze. Rhythmische Entwürfe. Vom strengen Satze mit Andeutungen des freien Satzes. Vom doppelten Contrapunkte. XII/356 S.
Seine erste musikalische Ausbildung (Gesang, Geige, Flöte, Klavier) erhielt der österreichische Musiktheoretiker und -pädagoge Simon Sechter (1788–1867) bei Johann Nepomuk Maxandt. Später setzte er sein Studium bei Leopold A. Koželuh (Klavier) und Hartmann, einem vermutlichen Schüler Albrechtsbergers, fort (Kontrapunkt). 1825 wurde er zum Hoforganisten ernannt und war zehn Jahre lang auch Klavierlehrer der Hofsängerknaben, bevor er 1851 als Professor für Generalbass und Kontrapunkt ans Wiener Konservatorium berufen wurde. Zu seinen Schülern zählten u.a. Gustav Nottebohm, Selmar Bagge, Sigismund Thalberg und Anton Bruckner.
In seinem dreibändigen Werk "Die Grundsätze der musikalischen Komposition" entwickelt Sechter aufbauend vor allem auf den Musiktheorien Marpurgs und Kirnbergers ein Lehrsystem, das ihn als bedingungslosen Verteidiger des strengen Satzes ausweist. Obwohl diese Ausrichtung an Musiktheorien des 18. Jahrhunderts in Diskrepanz zu seiner Epoche stand, genoss Sechter zu Lebzeiten in der Musikwelt große Anerkennung als Autorität auf dem Gebiet der Lehre des Tonsatzes und wurde von Eduard Hanslick sogar als ‚Meister des reinen Satzes‘ bezeichnet.
Dass Sechters Lehrsystem heute nicht in Vergessenheit geraten ist, haben wir seinen Schülern zu verdanken, die seine Theorie tradierten. Hier ist vor allem Anton Bruckner als berühmtester Vertreter der Lehre Sechters zu nennen, in den theoretischen Konzepten Schönbergs und Schenkers fand sie ihre Fortsetzung.