Subjektivität besitzt konstitutive Bedeutung für den lyrischen Text. Vor dem ostmitteleuropäischen Fragehorizont des Sammelbandes – in Interpretationen von deutsch-, polnisch-, russisch-, tschechisch- und ungarischsprachigen Texten – zeichnen sich verschiedene Konturen der Subjektivität ab. Die Differenziertheit der Aspekte zeigt sich dabei nicht nur an den analysierten Primärtexten, sondern gerade auch an methodologischen Prämissen. Unterschiedliche Manifestationen von Subjektivität werden dabei vor einem literaturgeschichtlichen Horizont diskutiert und in Relationen zu Epochenkonzeptionen befragt. Zudem sind literaturwissenschaftliche Zugänge und das Zusammenspiel von Methode und angewandtem Subjektkonzept thematisiert. Durch Vorstellung bisher vernachlässigter Primärtexte und die eingehenden theoretisch-methodischen Reflexionen wird nachvollziehbar, welche Konturierungen von Subjektivität heute in den Literaturen und Literaturwissenschaften Ostmitteleuropas wahrnehmbar sind.