"Christian Mauder hat eine Arbeit vorgelegt, die in jeder Hinsicht erfreulich ist und die man mit großem Gewinn liest." (Stephan Conermann, http://www.sehepunkte.de/2013/04/23359.html)
Ab dem Jahre 1250 wurden Ägypten und Syrien für mehr als zweieinhalb Jahrhunderte von ehemaligen Militärsklaven, den so genannten Mamluken, beherrscht, die meist als Knaben aus nichtislamischen Ursprungsländern in ihre neue Heimat verbracht wurden. Lange Zeit hat die historische Forschung diesen Soldatensklaven ein tiefergehendes Interesse an der arabischen Kultur abgesprochen. Durch neueste Forschungsergebnisse wird diese Einschätzung hier endgültig widerlegt. Im Rahmen der erstmaligen systematischen Untersuchung von mehr als 450 Biographien, die das Leben ausgewählter Angehöriger der mamlukischen Militärelite behandeln, wird gezeigt, dass viele Mamluken am arabischsprachigen Wissenschaftsbetrieb ihrer Zeit teilnahmen und an der Tradierung und Weiterentwicklung der arabisch-islamischen Wissenschaften mitwirkten. Darüber hinaus wird analysiert, welche Motivationen und Hemmnisse Mamluken bei ihrem Studium der arabischsprachigen Wissenschaften beeinflussten. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen nicht nur, ein genaueres Bild der mamlukischen Lebensumstände zu zeichnen, sondern stellen auch einen Schlüssel zum tieferen Verständnis der Wissenskultur und der Sozialgeschichte der Mamlukenzeit dar.