Francesco Landini gilt als zentrale Gestalt für die Musik des Trecento. Seine 154 tradierten Kompositionen stellen in ihrer Anzahl und in der Breite ihrer Überlieferung mit insgesamt 20 musikalischen Quellen des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts und bis zu acht Textzeugen für ein einzelnes Stück einen einmaligen Korpus dar.
Der vorliegende Band unternimmt erstmals eine systematische Untersuchung dieses Korpus, bei der alle bislang bekannten Sammelhandschriften, Fragmente und Quellen der Streuüberlieferung einbezogen werden und nähert sich ihnen mit Methoden der Paläographie, Kodikologie und Textkritik in Kombination mit Fragestellungen aus dem Bereich der Mentalitäts- und Sozialgeschichte. Mittels einer Strukturierung der Überlieferung durch die Isolierung von Teilrepertoires können unter anderem neue Abhängigkeitsverhältnisse nachgewiesen und teilweise etablierte Forschungsmeinungen zum Überlieferungskontext oder zur Kompilation von Handschriften korrigiert werden.