Programm
Cooperationen
eBooks
Open-Access
Service
Über den Verlag


Jeremias Gotthelf
Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)
Herausgegeben von Barbara Mahlmann-Bauer und Christian von Zimmermann. Abteilung F: Politische und pädagogische Publizistik. Band 1.1: Politische Publizistik (1828-1854). Textband. Hg. von Barbara Mahlmann-Bauer, Jürgen Donien (†), Ruedi Graf und Norbert D. Wernicke.

2012, 408 S., mit 23 Abb., Leinen
ISBN: 978-3-487-14607-2
Lieferbar!

148,00 EUR
(Preis inkl. Umsatzsteuer zzgl. Versandkosten)
Lieferzeit beträgt innerhalb Deutschlands bis zu 7 Arbeitstage / außerhalb Deutschlands bis zu 14 Arbeitstage


 

Ergänzungen
Beschreibung
Fachgebiete

Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Rudolf Dellsperger, Bern, Präsident; Prof. Dr. Konrad Feilchenfeldt, München; Prof. Dr. Wolfgang Lukas, Wuppertal; Prof. Dr. Fritz Osterwalder, Bern; Prof. Dr. Heinrich Richard Schmidt, Bern; PD Dr. Irmgard Wirtz, Bern.

Im Bauern-Spiegel und in den Leiden und Freuden eines Schulmeisters (1838/39) kommen bereits alle sozialen und politischen Fragen zur Sprache, für die sich Bitzius seit seinem Vikariat engagierte und zu denen er in Zeitungen, Zeitschriften und zahlreichen Eingaben an das Erziehungsdepartement Stellung nahm. Bitzius stritt für die politische Verantwortung der Geistlichen in Bern, setzte sich für die Verbesserung der Primarschulen, der Lehrerausbildung und -besoldung ein, forderte Armenerziehung und kommunale Fürsorge und hielt den Berner Politikern die Berner Verfassung von 1831 als Spiegel vor, für die er selbst an der Seite der liberalen ‚Burgdorfer’, der Brüder Schnell, gekämpft hatte. Von 1828 bis 1854 gibt es 140 politische Artikel aus Bitzius Feder, von denen 34 nicht gedruckt wurden. Mehr als 20 weitere Zeitungsbeiträge sind ihm mit Wahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Die meisten verfasste er für den Berner Volksfreund, das erste Presseorgan der Berner Liberalen, das sich allmählich in ein Kampfblatt gegen die Radikalen wandelte. Nach 1845 meldete sich der inzwischen als Volksschriftsteller bekannte, wegen seiner schonungslosen Ausdrucksweise berüchtigte Landpfarrer zunehmend in konservativen Zeitungen zu Wort. Seine Beiträge spiessen Ereignisse und Missstände der Berner Politik auf und sind meist von Zeitungsmeldungen provoziert. Dauerthemen sind das soziale Gefälle zwischen Land und Stadt, die Primarschule, das Armenwesen, Unfähigkeit von Politikern und Behörden sowie das Erbe der Berner Patrizierherrschaft. Wenn Bitzius Blicke von unten auf Berner „Regierer“ und „Beamtete“ richtet, wird seine Schreibart satirisch und ähnelt der seiner späteren Erzählungen. Seine Pressebeiträge sind prominente Beispiele für das hohe Niveau der Schweizer Publizistik in der ersten Jahrhunderthälfte.
Die gedruckten wie die ungedruckt gebliebenen Zeitungsartikel werden chronologisch dargeboten. Redaktionelle Eingriffe, die in einigen Fällen einer politischen Vorzensur gleichkommen, werden am Seitenende im Apparat ausgewiesen. Eine Spezialität der Kommentare sind die Zeitungsrevuen zu den von Bitzius aufgegriffenen Themen. Sie dienen dazu, sein Urteil in das publizistische Meinungsspektrum der Zeit einzuordnen.