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Andree

Rudolf Virchow: Sämtliche Werke

Abt. III : Anthropologie, Ethnologie, Urgeschichte. Bd. 44

Herausgegeben von Christian Andree

Olms,  2008, 582 Seiten, gebunden

ISBN 978-3-487-13844-2

228,00 € inkl. MwSt.
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In dem vorliegenden Band sind mehrere Texte und ungedruckte Briefe versammelt, die sich mit „Rassenfragen“ beschäftigen, ein Thema, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer wissenschaftlichen Mode mit weitreichenden Folgen bis in unsere Zeit wurde. Rudolf Virchow hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber auch die populärwissenschaftliche, ungenaue Literatur blühte. So veröffentlichte der französische Zoologe und vergleichende Anatom Armand de Quatrefages 1871 den Aufsatz „La race prussienne“, ein wirres und von wissenschaftlichen Unsauberkeiten nur so strotzendes Machwerk, dessen Quintessenz war: Bei den Preußen handele es sich der „Rasse“ nach eigentlich um dunkelhaarige Finnen, somit sei die „rassische“ Einheit der eigentlich blonden germanischen „Deutschen“ ein Irrtum. Die Reaktion auf deutscher Gelehrtenseite war enorm. Rudolf Virchow, der sich mit Rassenfragen, Brachy- und Dolichocephalie schon seit längerem beschäftigt hatte, reagierte rasch und in mehreren Vorträgen, die das gefühlstriefende, unwissenschaftliche Pamphlet seines berühmten französischen Kollegen Schritt für Schritt entkräfteten. Weit über eine reine Widerlegung hinausgehend, untersuchte Virchow die alten und rezenten Germanen in seiner umfänglichsten gedruckten Studie zu diesem Thema, den hier nach über 130 Jahren erstmals wieder vorgelegten „Beiträgen zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen“. Der Wert dieser Veröffentlichung wird durch eine forschungsgeschichtliche Einleitung des Herausgebers und die Erschließung durch umfangreiche Register (Sach-, Personen-, geographisches und Ortsnamen-Register) vermehrt.

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