Soziale Arbeit findet unter zunehmend erschwerten ökonomischen Bedingungen statt. Der Berufsalltag von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in der beruflichen Rehabilitation steht unter nachhaltigem Einfluss beispielsweise der Ausweitung des Niedriglohnsektors, der Prekarisierung der Arbeitsplätze und der hohen Arbeitslosenzahl von Schwerbehinderten. Der wachsende Wettbewerb unter den Trägern, die Kürzungen im Gesundheitswesen und die Finanzierungsmöglichkeit des Persönlichen Budgets verschärfen die Situation und treiben den Ambulantisierungsprozess von Unterstützungsstrukturen voran.
In der Berufspraxis wird häufig zwischen Sozialer Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen und Sozialer Arbeit in Integrationsprojekten, Integrationsfachdiensten und Assistenzdiensten unterschieden. Die vorliegende Studie weist jedoch nach, dass gleiche Anforderungen an Soziale Arbeit gestellt werden, unabhängig in welchen Strukturen und unter welchen Rahmenbedingungen sie stattfindet. Um behinderten Menschen ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu ermöglichen, sind Sozialarbeiter und Sozialpädagogen mehr denn je dazu aufgefordert, Rahmenbedingungen einzuschätzen und unter diesen das eigene Handeln zu reflektieren. Entsprechend muss es heute Ziel von Sozialer Arbeit insgesamt sein, sich zu professionalisieren und das eigene Wissen fallweise anzuwenden, ohne ökonomische Zwänge oder klassische Handlungsmöglichkeiten außer Acht zu lassen.