"Die Arbeit von Dagmar Burkhart stellt eine anregende, informative und nicht zuletzt spannende Lektüre dar, die von einer herausragenden Erudition der Autorin zeugt und dank ihres besonderen Schreibstils - einer Mischung zwischen Unterhaltsamkeit und Intellektualität - für breite Leserkreise zugänglich und interessant ist." (Klavdia Smola, Zeitschrift für Slawistik, 57. Jg., Heft 3/2012)
"Mit profundem Wissen sowohl in mythologischen wie mediävistischen, in germanistischen wie slawistischen Gefilden schafft es Burkhart, die breite Verwendung diverser Hautbilder in Literatur, Märchen, Mythos und Ritus nicht nur für den europäischen Kulturkreis zu belegen, sondern auch für Literaturen und Kulturen der Antike und des Orients." (Tobias Schmidt, www.literaturkritik.de)
"Dagmar Burkharts Buch über das Hautgedächtnis ist ein kluges Werk und eine inspirierende Lektüre, von leichter Hand geschrieben und mit einer überwältigenden Fülle an Beispielen, historischen Rückblenden und literarischen Fundstücken." (Henrike Schmidt, www.literaturkritik.de)
Es ist "vor allem die Breite der beleuchteten Phänomene wie auch der Materialbasis, die Burkharts 'Hautgedächtnis' zu einer äußerst anregenden und informativen Lektüre werden lässt." (Eva Binder, Wiener Slawistischer Almanach 72/2013)
Wie kein anderes Organ des Menschen repräsentiert die Haut den gesamten Körper. Sie ist ein Medium für Kommunikation, ein Generator für taktile und optische Reize, eine Bühne für Selbstinszenierungen oder einfach nur eine schützende Hülle. Der Facettenreichtum der Haut, die nach einer treffenden Bemerkung des Schriftstellers Paul Valéry „am tiefsten im Menschen liegt“, ist schon durch sichtbare Erkrankungen, Traumatisierungen, Alterungsvorgänge und Umwelteinflüsse unermesslich groß.
In diesem faszinierenden und materialreichen Buch wird der Blick auf die Haut in kulturanthropologischer Hinsicht noch erheblich erweitert. Schließlich verfügt die Haut in Gestalt von Narben, Falten, Muttermalen und anderen Hautzeichen über ein Gedächtnis, das die Endlichkeit der menschlichen Existenz sinnlich manifestiert. Zugleich standen Hauteinschreibungen immer im Zentrum von Erzählungen und Diskursen der unterschiedlichsten Disziplinen: von der Medizin über Psychologie, Soziologie und Ethnologie bis hin zur Literatur und zum Film. Die Vielzahl der in dieser Studie analysierten Beispiele, zu denen antike und mittelalterliche Texte genauso zählen wie amerikanische Fernsehserien oder aktuelle Phänomene der Kunst und Pop-Kultur, macht deutlich, dass die Haut als Doppelwesen bis heute auf einzigartige Weise Natur und Kultur in sich vereinigt.
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Like no other human organ, the skin represents the whole body. It is a medium for communication, a generator of tactile and visual pleasure, a stage for self-presentation or simply a protective covering. The many aspects of the skin, which, in the striking words of Paul Valéry, “lies deepest in mankind”, are immeasurable even in the visible illnesses, traumas, ageing processes and environmental influences.
In this fascinating book a wealth of material greatly broadens our view of the skin from the perspective of cultural anthropology. With its scars, wrinkles, birthmarks and other marks, skin has a memory which forms a physical manifestation of the finite nature of human existence. At the same time marks on skin are always central to the narratives and discourses of a wide range of disciplines: from medicine, through psychology, sociology and ethnology, to literature and film. The majority of examples analysed in this study, which include classical and mediaeval texts as well as American TV shows and current trends in art and pop culture, make it clear that the skin is an ambiguous thing which even today unites nature and art in a unique way.